Patricia Haemmerle
Die Fotografie hat in unserer Gesellschaft einen
ungeahnt starken Platz erobert. Früher fanden
gemalte Bilder Aufmerksamkeit und Interesse. Sie
sind noch heute wesentliche Zeitzeugen, erzählen oft
mehr als ein Geschichtsbuch.
Inzwischen hat sich zur Malerei die Fotografie als
Kunstform gesellt. Sicher, nicht jedes Foto ist
Kunst. Es dient nach wie vor vorallem als
Dokumentationsmittel im privaten und öffentlichen
Gebrauch, wird für Kommunikation, Werbung,
Erinnerung und vieles mehr verwendet. Fotografische
Bilder sind aus unserem Alltag nicht mehr
wegzudenken.
So erscheint der Impuls von artefix logisch, sich
mit diesem Medium zu beschäftigen. Es ist wichtig,
dass die Kinder sich mit der Fototechnik und deren
Gestaltungsmitteln auseinandersetzen, über die
Wirklichkeit und Wahrheit der Bilder nachdenken,
selber damit bewusst arbeiten.
Die Künstlerin Patricia Haemmerle, in Rapperswil
aufgewachsen, lebt und arbeitet in Zürich, London
und New York. Sie fotografiert in einem technisch
sehr breiten Feld. Ihre grosse Experimentierfreude
hat sie immer wieder dazu verleitet, Möglichkeiten
und Grenzen auszureizen. So hat sie bereits sehr
früh im Labor mit Farbfiltern gearbeitet. Sie hat
Motive schwarz-weiss fotografiert, teils auch
älteres Bildmaterial verwendet und auf verschiedene
Arten farblich Stimmungen und Aussagen erzeugt.
Farbe dient dabei als Transportmittel, denn je nach
Farbgebung gewinnt auch Ungewohntes an Ausdruck.
Solche Gestaltungsmittel ändern die Subjektivität
des Bildes, die Wahrnehmung wie auch den
Wahrheitsgehalt.
Fotos erlauben eine Auswahl, das Verwenden von
Ausschnitten und Formaten. Zusammen mit einer
sensiblen Materialwahl (Papiere, Untergründe,
Farben) und einer vielseitigen Weiterbearbeitung
(Filtern, Zeichnungen, Schablonen, Drucktechniken)
entstehen überraschende Kunstwerke. Patricia
Haemmerle arbeitet experimentell und zugleich
zielstrebig. Mit ihrer enormen Kreativität und einem
fantastischen Vorstellungsvermögen erschafft sie
eine Fülle von Kunstobjekten, die zu eigenem
Umsetzen und Ausprobieren inspirieren.
In dieser ganzen Vielfalt anregender Arbeiten liegt
ein grosses Potential, eigene Themen für die Arbeit
mit Schülerinnen und Schülern zu finden. Die
Ausstellungsobjekte und der Leitfaden sollen einen
vielseitigen, individuellen und
experimentierfreudigen Zugang ermöglichen.
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